Oberrheinhalle


NUTZUNG. Stadthalle + Veranstaltungszentrum

ORT. Schutterwälder Straße 3, 77656 Offenburg

BGF. 12.400 m²


STATUS. gebaut

ENTWURF. H+O Architekten

PROJEKTTEAM. Carsten Ortholf, Petra Steinhart, Jutta Mezzina, Kati Schöne


BAUHERR. Offenburger Stadthallen- und Messeimmobilien GmbH

BAUKOSTEN. 26 Mio. € (Brutto, KG 200-700)

AUFTRAGSART. Wettbewerb, nach Überarbeitung

FOTOGRAFIE. Roland Halbe


‚Es war keine leichte Aufgabe für die Planer, sich an so prominenter Stelle und in einer derart hochkarätigen, vielfach ausgezeichneten architektonischen Umgebung zu bewähren. Als Entree zur Stadt hat Offenburg jetzt einen regelrechten Architekturpark vorzuweisen, der nicht nur als repräsentatives ‚Tor zur Stadt‘ Zeichen setzt, sondern das gesamte Image Offenburgs nachhaltig prägen wird.

Die Architekten setzten auf den Kontrast: Der geschlossene, introvertierte und mit seinen lebendigen Torfbrandklinkern sehr haptisch wirkende Steinkubus wird wie die Cella eines antiken Tempels von der lichten Weite der gläsern transparenten Foyerzone umspült, die mit ihren V-förmig gestellten Stützen dynamisch mit der Umgebung kommuniziert. Die herbe Materialität des Klinkers wird gegen die technische und kühle Anmutung von Stahl, Glas 

und Beton gesetzt. Mit plastischer Wucht tritt der dunkle und massige Klinkerbau rückwärtig aus einer flachen Scheibe heraus und setzt sich  selbstbewusst der schlanken und hellen Vertikale des Burda-Turms gegenüber.

Der Neubau gliedert sich in drei Bereiche: Im Obergeschoss der Haupteingang mit seiner zeichenhaften, weit ausgreifenden Verdachung, von wo aus der großzügige Foyerbereich erreicht wird. Raumhohe Falttüren erlauben eine breite Öffnung des großen Saales, der als Multifunktionsraum konzipiert ist: Wie ein Teleskop lässt sich die gesamte Tribünenkonstruktion zusammenschieben, um Platz für andere Nutzungen zu schaffen. [...]

Nach dem Umbau der Ortenauhalle und dem Neubau der Baden-Arena stellt die neue Oberrheinhalle den dritten Bauabschnitt auf dem Messegelände dar und wird an dessen nördlichem Ende zum repräsentativen Kopfbau für das gesamte Areal. Geschickt werden die beiden unterschiedlichen Niveaus zwischen Messeareal und Brücke genutzt, so dass der Neubau ästhetisch wie auch funktional zu einer überzeugenden Lösung auf schwierigem Terrain geworden ist.‘


Markus Löffelhardt, Offenburg – Neue Architektur, Offenburg, 2009